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Bilder und Text: Karla Hoppe

Die Titanenwurz (ihr wissenschaftlicher Name Amorphophallus titanum) erblühte in Bonn
nun schon nach 1937 das siebte Mal. Wegen dieses nun schon zur Tradition gewordenen Ereignisses wurde sie auch als Emblem für den Bonner Botanischen Garten ausgewählt.
Exemplare dieser Titanenwurz sind in botanischen Gärten sehr selten zu finden, seit dem II. Weltkrieg sind Blühereignisse nur aus fünf weiteren deutschen Städten bekannt. Die wohl spektakulärste Erscheinung in der Pflanzenwelt ist ausschließlich auf der Insel Sumatra (Indonesien) zuhause und gedeiht als Unterwuchspflanze in Regenwäldern auf kalkhaltigen Böden.
Ihre Kultur ist sehr schwierig und daher auch  sehr selten, denn ihre sehr große Knolle ist äußerst empfindlich und wird schnell von Würmern befallen, die sie zerstören. Viele der aus Indonesien direkt eingeführten Knollen starben wegen dieses Befalls nach der Blüte ab. Professor Kohlenbach in Frankfurt züchtete auf anderem Wege diese Pflanze, und zwar im Labor aus einzelnen Zellen unter sterilen Bedingungen. Die 33 Jungpflanzen, die er auf diese Weise erhielt, wurden an verschiedene botanische Gärten verteilt, u.a. auch nach Bonn.

Die springbrunnenähnliche Blume ist botanisch gesehen ein Blütenstand. Er entwickelt sich aus einer gewaltigen Knolle, die in diesem Jahr - ebenfalls ein Weltrekord - knapp 80 kg wog. Aus dieser Knolle treibt eine hohes , breites, mehrfach gefiedertes Blatt aus. Anstelle eines Laubblatte wächst dann in unregelmäßigen Abständen von mehreren Jahren ein bis über 3m hoher Blütenstand , eine Blume im blütenbiologischen Sinne, die größte im gesamten Pflanzenreich, umhüllt von einem riesigen Hochblatt. Mit ihrer Form, ihrer dunklen braunpurpurnen Farbe und üblen Aasgeruch imitiert die Blume einen verwesenden Tierkadaver. Die Knospe der Titanenwurz war am 5. Mai d.J. ca. 67cm hoch, ihr Umfang ca. 53 cm. Am 22. Mai erreichte sie dann eine Höhe von 274 cm - Weltrekord - ihr Umfang ca. 100cm , danach begann sich die Blume langsam zu öffnen.  Die Blume, es handelt sich um die größte der Welt, hatte damit den bisherigen Weltrekord aus dem Jahre 1932 von 267 cm um 7 cm übertroffen. Drei Tage lang blühte sie, dann schloß sie sich wieder.

Zu diesem attraktiven Ereignis im Bonner Botanischen Garten am 22. Mai 2003 kamen über 16.000 Interessierte. Das letzte große Blütenereignis war hier im Jahre 2000 mit einer Nur-Blumenhöhe von 257 cm - von derselben Knolle, die jetzt wieder ausblühte.


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Karla Hoppe  • Erfurtstrasse 70  •  53125 Bonn/Germany  • Fon: +49 (0) 228 25 63 18  • Fax  +49 (0) 228 25 05 08